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BE YOU: Starke Eltern-starke Kinder

von Mamalicious
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Geschrieben von: Tatjana Strobel – Sozialpädagogin, Hypnosetherapeutin & Bestsellerautorin

Liebe Mutter, lieber Vater,

Bist Du Selbstverantwortlich, oder wirst fremdbestimmt?

In einer Zeit, in der nichts mehr ist, wie es mal war, macht man sich schnell auf die Suche nach Schuldigen, nach Verantwortlichen.

Im Moment ist es das Virus, dass unsere Lebensqualität stark einschränkt, die Politiker, die nicht adäquat auf die Situation regieren, die Medien, die Zusammenhänge zu einseitig darstellen.

Schuldige sind schnell gefunden.

Doch mal Hand aufs Herz! Sei ganz ehrlich, nur für Dich selbst!

Reise mal zurück, zum 21.08.2019, als noch niemand an Covid 19 dachte. Wie hast Du Dich damals gefühlt? Wo warst Du? Was hat Dir damals zum Glück gefehlt? Was gab es für Mängel, die den Moment nicht perfekt machten?

Ich war zu dieser Zeit im Wohnmobil in Deutschland unterwegs, und arbeitete. Das erste Mal, seit 11 Jahren, konnte ich mir keinen Sommerurlaub leisten. Das war sehr hart für mein Ego.

Viele sagen jetzt im Rückblick: «Ja, da war die Welt noch in Ordnung. Wir waren frei!»

Doch war sie das wirklich? Haben wir es so echt empfunden? Gab es damals nicht auch Dinge, die nicht so liefen, wie wir es gerne hätten? Sieht der letzte Sommer nur im Vergleich mit diesem, besser aus?

Als Therapeutin, die tagtäglich mit den Herausforderungen der Menschen arbeitet, weiss ich da ist immer ein wenn oder ein aber…

«Wenn ich ein paar Kilos weniger hätte, wäre ich glücklich.»

«Wenn ich gesund wäre, dann..»

«Wenn mein Partner aufmerksamer wäre, mich mehr unterstützen würde, dann …»

«Wenn mein Kind nicht so anstrengend wäre, könnte ich die Mutterschaft mehr geniessen.»

«Wenn ich einen Partner hätte, dann ginge es mir besser.»

«Wenn meine Kollegin nicht so egoistisch wäre, hätte ich mehr Freude an…»

«Ich mache meine Arbeit gerne, aber mein Chef sieht nicht, was ich tue.»

«Wenn es im Hotel noch eine Sauna gäbe, dann wäre es vollkommen»






Vielleicht klingen die Aussagen banal, und haben mit der aktuellen Situation nichts zu tun, doch haben alle diese Denkweisen etwas gemeinsam.

Ich gebe die Verantwortung zufrieden und glücklich zu sein ab, an jemand, oder die Umstände. Ich kann den Moment nicht geniessen, weil ich etwas definiert habe, dass mich stört, oder dass nicht so ist, wie ich es mir wünsche.

Sobald wir die Schuld anderen in die Schuhe schieben, geben wir gleichzeitig die Macht ab, die Situation selbst gestalten und verändern zu können.

Wir sind abhängig von anderen, und wer abhängig ist, kann nicht zufrieden und glücklich sein. Verdammt zum Unglücklichsein und das auch noch hausgemacht! Mist!

Spannend ist dabei, dass wir uns sehr gerne vom Fehlverhalten anderer distanzieren und unsere  Fehler anders bewerten..

In der Sozialpsychologie fand man heraus, dass wir Beobachtungen bei anderen, gerne deren Persönlichkeit zuschreiben und unsere eigenen, den Umständen.

Beispielsweise, wenn jemand mehrere Male zu spät kommt, so ist er schnell als unzuverlässig abgestempelt. Das «Warum» hinterfragen wir selten.

Was aber, wenn Du Dich 2 bis 3 mal verspätest. Erklärst Du dann Deinem Gegenüber, dass Du unzuverlässig bist, und man nicht auf Dich bauen kann?

Wahrscheinlich nicht, oder?

Wenn es um uns selbst geht, so schreiben wir die Dinge lieber den Umständen, der Situation, dem Moment zu. Kaum einer betrachtet dabei den eigenen Anteil an dieser Situation.

Was hat Selbstverantwortung mit der Elternschaft zu tun?

Ganz schön viel: Starke Eltern=starke Kinder

Du bist das Vorbild Deiner Kinder. Nicht nur was Du sagst, ist spannend für sie, sondern auch, was Du tust, wie Du agierst, wie Du handelst, und was Du nicht sagst.

Kinder saugen Dein Verhalten auf. Sie können Deine non verbalen Botschaften lesen, und auch das, was Du unbedingt vor ihnen verbergen willst.  Was Du tust, ist ihre Blaupause für das Leben. Sie werden Dich imitieren.

Verurteilst Du andere und machst sie verantwortlich?

Dein Kind wird das auch tun.

Glaubst Du der Staat, die Regierung, andere Menschen müssen dies oder jenes für Dich tun?

Das gleiche wird Dein Kind auch einfordern.

Ist Deine Einstellung: Ich kann sowieso nichts ändern?

So erhält Dein Kind ebenso das Gefühl nichts beeinflussen und nichts ändern zu können.

Mir geht es in meinen Kolumnen nicht darum Angst zu machen, Schuld zu verteilen, sondern darum BEWUSST und Selbstverantwortlich zu werden!

Ich habe dazu eine Kinderfigur kreiert: Pillou, der sprechende Pullover. Das Geheimnis der Regenbogenwolle

Im ersten Buch führt er Mia, ihre Eltern und ihren Freunden vor Augen, dass wir alle unseres Glückes Schmied sind. Wie wichtig es ist, die eigenen Gefühle zu hinterfragen und zu verstehen. Vorgefertigte Meinungen über Bord zu werfen, und jeden Tag neu starten zu können.

„Pillou zeigt als bester Freund und Coach unterschiedliche Sichtweisen auf und führt Kinder, wie Erwachsene gleichermassen, an selbstverantwortliche Lösungen heran.“ – Tatjana Strobel, Autorin

Sein Verhalten bewusst zu beobachten, Verantwortung für die eigenen Gefühle, das eigene Handeln zu übernehmen, das ist meine Intension, die die Welt verändern würde.

Denn Fremdverantwortung ist ein Teufelskreis! Er führt zu Ohnmacht und Resignation. Zu Flucht und Verdrängungsimpulsen, zu Trägheit und zu jeder Menge brodelnder Wut.

In der Fremdverantwortung macht man sich selbst zum Opfer der Umstände.

Hier und JETZT kannst Du es ändern! Vorausgesetzt natürlich, Du willst es ändern…

JETZT wäre der richtige Moment dafür!

Love it, leave it, or Change it…

Kennst Du diesen weisen Spruch?! Ich möchte das lieben was ich tue!






Wie kannst Du Selbstverantwortung in 5 Schritten angehen:

  • Übernehme die Verantwortung für Deine Gefühle. Sie kommen nicht einfach so!
  • Jedes Gefühl hat eine Ursache.
  • Gefühle sind Dein inneres Navigationssystem.
  • Wenn Du Dir den Einfluss, die Zusammenhänge des eigenen Handelns bewusstwirst, kannst Du diesen inneren Kompass wunderbar nutzen.
  • Er wird Dich zur Destination: Zufriedenheit führen.

Frage Dich: Warum fühle ich mich gerade so? Was hat dieses Gefühl ausgelöst? Warum ist es hier? Kenne ich das Gefühl aus anderen Situationen?

  • Steh zu Deinen Gefühlen, auch im Aussen! Erkläre Dich. Wenn Du weisst, warum die Gefühle da sind, kannst Du sie auch anderen besser erklären.

Sag Nein, wenn Dir danach ist!

Auf der Bühne spreche ich oft über meine Ängste, meine Probleme, das verblüfft meine Zuschauer. Nicht selten kommen sie später zu mir, und erzählen mir von den Themen, die sie im Leben belasten.

Authentizität schafft Vertrauen und Offenheit.

Selbstverantwortlich zu sein, heisst nicht frei von Sorgen. Problemen und Ängsten zu sein. Es bedeutet sie benennen zu können, und trotz ihnen, Wege zu finden ein zufriedenes Leben zu führen und dabei verstanden zu werden.

Wenn ich mich verstehe, mich mitteile, können mich auch andere verstehen.

Aktiviere Deinen «Verurteilungsdetektor».

Wann ver- oder beurteilst Du andere, oder gar Dich selbst? Sei sehr wachsam, verfolge Deine Gedanken. Hole sie Dir ins Bewusstsein. Hinterfrage warum Du es tust.

Wenn Du verurteilst, stelle Dir die kritische Frage, ob Du  das, was Du an ihnen kritisierst , noch nie falsch gemacht hast.

Ich mache die spannende Entdeckung, dass ich andere verurteile, wenn ich mich selbst nicht wohl in meiner Haut fühle. Mein Ego wertet mich dann kurzzeitig auf.

Vielleicht geht es Dir ähnlich?

Übernehme die Verantwortung für Deine Taten! Du hast einen Fehler gemacht, Du hast Dich getäuscht? Erkenne ihn an, und steh dazu. Fehler sind wichtig! Nur über Fehler entsteht Weiterentwicklung.

Beispiel: Du kommst zu spät zur Arbeit. Rede Dich nicht mit dem Verkehr raus, sondern gib zu, dass Du zu spät losgefahren bist. Steh für Dich ein! Wenn Du lügst, belügst Du Dich am Ende selbst.

Ich kann Dir jetzt schon versprechen, dass Du wundersame Erfahrungen damit machen wirst. Wenn Du Dir erlaubst Du selbst zu sein, werden es andere Menschen Dir nachtun.

Die Lügen werden weniger, die Beziehungen tiefer und authentischer.

Hinterfrage Deine Einstellungen. Vieles was wir als normal ansehen, sind Programmierungen, die wir nicht selbst aus unserer Erfahrung, unserer Überzeugung gewählt haben.

Beispiel: Eine meiner Kundinnen, wuchs in einem sehr rassistischen Umfeld auf. Alle Ausländer waren für die Eltern Feinde. Ohne zu hinterfragen, übernahm sie das, war in der rechten Szene aktiv. Erst als sie von ihresgleichen bedroht wurde, und ein Ausländer sie rettete, begann sie ihre Denkweise zu hinterfragen.

Meine Lieblingsfragen an mich sind: «Ist das so? Wo kommt diese Einstellung her? Ist das wirklich meine überzeugung? Wer sagt das sie richtig ist?

Wenn Du beginnst diese 5 Punkte, in Deinem Alltag zu integrieren, wirst Du pure Magie erleben.

Andere Menschen werden Deinem Beispiel folgen! Und nicht nur das, Deine Kinder werden beginnen ihre Gefühle zu erklären, sich zu entschuldigen, weniger zu verurteilen!

Das Leben wird lebenswerter!

Und darum geht es!

Das Leben ist schön!

LIEBE DEIN LEBEN- und Deine Kinder werden Deiner Einstellung folgen…

Ich freue mich über Dein Feedback, Anregungen, Fragen, Kritik per E-Mail! Bis nächste Woche!

Alles Liebe, Tatjana

Mehr zu mir und Pillou findest Du unter www.tatjanastrobel.ch und www.pillou.de

Kolumne Nr. 1 – Liebe Eltern, gut gemeint ist meist falsch…






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