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Geschrieben von: Tatjana Strobel – Sozialpädagogin, Hypnosetherapeutin & Bestsellerautorin

Hallo liebe Mütter und liebe Väter,

Herzlich Willkommen im neuen Jahr! 2021 hat es bereits faustdick hinter den Ohren.

Wir dürfen dem Leben nun zeigen, dass wir mit jeder Situation gut umgehen können und ihr gewachsen sind. Dazu ist es wichtig in seiner Mitte zu bleiben, und zu erkennen, was uns triggert und warum es uns aus dem Gleichgewicht bringt.

In Wahrheit ärgern wir uns niemals über das, was wir glauben, worüber wir uns ärgern. Es liegen immer tiefe, alte Muster dahinter, die durch gewisse Trigger wieder ausgelöst werden.

Genau um diese Muster geht es in dieser Kolumne.

Was wir vorgelebt, und gelernt bekommen, prägt unsere Persönlichkeit, und führt zu unserem Verhalten.

Wie schon in der letzten Kolumne beschrieben, prägen uns 5 entscheidende Dinge in den ersten 10 Lebensjahren.

  • Bedingungslose Liebe und Aufmerksamkeit
  • Individualität- die Persönlichkeit des Kindes anzunehmen, ohne zu vergleichen
  • Struktur, Ordnung, Stabilität/Sicherheit
  • Eigene Erfahrungen machen dürfen/eigene Meinung entwickeln dürfen
  • Neugierde des Kindes fördern

Finden diese 5 Punkte nur teilweise, oder nicht statt, so übernimmt das Ego die Führung und entwickelt daraus reaktive Verhaltensweisen, sogenannte Überlebensmuster. Diese Verhaltensweisen nehmen dann maskenhafte Züge an und übernehmen den Menschen, wenn dieser durch «Trigger» in alte unbewusste Erinnerungen zurückkatapultiert wird.

Heute geht es um Harmoniestreben und Konfliktvermeidung. Alle anderen behandelten Muster findest Du hier unten zum Nachlesen.

Finde anhand der 4 Fragen heraus, ob Du betroffen bist? Welche Aussagen treffen auf Dich zu?

☐ Ich ertrage nicht, wenn es laut und aggressiv wird. Aus solchen Situationen flüchte ich.

 ☐ Konflikten gehen ich aus dem Weg. Diese machen mich sprachlos.

☐ Manchmal habe ich Angst, meine Meinung zu vertreten.

 ☐ Es ist mir sehr wichtig, von anderen gemocht zu werden.

Wenn Du mehr als 3x „Ja“ angekreuzt hast, ist das Muster „Harmoniestreben und Konfliktvermeidung“ wahrscheinlich Teil Deiner Persönlichkeit und Deines Handelns.

Die Glaubenssätze dahinter sind: „Ich muss artig sein und das machen, was man von mir verlangt!“, „Ich darf keine eigene Meinung haben und darf mich nicht wehren!“, „Ich genüge nicht!“, „Ich muss mich den Wünschen anderer anpassen!“

 Beim Streben nach Harmonie ist der Wunsch, ähnlich wie bei der Perfektion, alle Erwartungen anderer Menschen zu erfüllen. Dahinter verbirgt sich die tiefe Angst, bei „Fehlverhalten“ oder anderer Meinung abgelehnt zu werden. Diese Menschen haben in jungen Jahren nur dann Anerkennung und Aufmerksamkeit erfahren, wenn sie funktionierten, angepasst agierten und den Wünschen der anderen entsprachen. Damit haben sie gelernt, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu unterdrücken.

Sie sind aggressionsgehemmt und reagieren auf Kränkungen eher mit Trauer, denn mit Wut. Häufig ziehen sie sich zurück, mauern und leisten passiven Widerstand, was für das Gegenüber sehr schwer nachvollziehbar ist.

Durch das angepasste Verhalten und das permanente Harmoniestreben, haben sie nie gelernt, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu definieren und realisieren. Damit fällt es ihnen unglaublich schwer, Ziele zu definieren, Entscheidungen zu fällen, eigene Wege zu gehen.

Aus Angst anzuecken, sagen sie nur selten was sie denken, fühlen und wollen. Dadurch geraten sie schnell in die Opferrolle und tun Dinge, die sie nicht wollen. Je häufiger dies passiert, umso mehr verübeln sie dem anderen seine „scheinbare“ Dominanz und ziehen sich verärgert zurück, ohne die Situation, die Beziehung geklärt zu haben.

Dieses Muster macht auf Dauer kaputt, führt in die Depression, Esssucht und andere Kompensationsmuster.

Die Mitmenschen erleben den betroffenen Menschen als angenehm, da dieser stets das macht und sich so verhält, wie man sich das wünscht.

So machst Du Dich frei:

Benenne diese Maske, ist sie männlich oder weiblich? Suche Dir einen Namen mit H oder K aus.

Beispiele:

Die harmoniesüchtige Helga oder der konfliktvermeidende Karl. Führe Dir vor Augen, wann diese Maske in Deinem Leben auftritt. Wann übernimmt Dich der Wunsch nach Anpassung und Vermeidung? Was sind das für Momente? Wie fühlt es sich an, wenn Du übernommen wirst, und welche Auswirkungen hat diese Maske?

Die meisten Betroffenen, dieses Musters, werden von Helga oder Karl übernommen, wenn dominante oder einschüchternde Persönlichkeiten auftauchen, wenn man nicht anecken oder auffallen mag. Aber auch wenn man unbedingt einen guten Eindruck hinterlassen möchte greift diese Maske ein.

Man fühlt sich klein, unwichtig aber auch ängstlich zu etwas befragt zu werden, Stellung zu beziehen

Die Auswirkungen der Übernahme: Unsicherheit, Anpassung, Verrat an eigenen Meinungen, Werten und Überzeugungen.

Jede Übernahme von Helga oder Karl macht den Betroffenen kleiner, ohnmächtiger und gleichzeitig wütend auf sich selbst, denn tief im Innen, fühlt man, dass man sich selbst verraten hat.

Das wunderbare an der Maskenball-technik ist, dass in dem Moment, wo man Helga oder Karl bemerkt, man kein Opfer der Maske mehr ist! Man wird zum Beobachter- und das verändert alles…

Beginne mit der Maske zu sprechen und stoppe sie mehr und mehr.

Sage mehr „ICH“! Für Konfliktvermeider geht es darum, aus der Opferrolle herauszukommen. Dazu ist es wichtig zu definieren, was man selbst möchte.

Nimm Dir ein Blatt Papier und teile sie in drei Spalten. Notiere in der ersten Spalte eine Situationen, in der Du Deine Bedürfnisse nicht vertreten oder Deine eigene Meinung nicht geäußert hast. In Spalte 2 beschreibe, wie diese Situation aussehen würde, wenn Du zu Dir stehst. In der dritten Spalte begründe, warum Du es verdient hast, dass diese Situation nach Deinen Vorstellungen abläuft.

Komm Deinen Masken auf die Spur und werde immer mehr zu der Person, die Du sein kannst. Es lohnt sich!

Komm mich auf meiner Seite www.tatjanastrobel.de besuchen. Hier findest Du viele Tools, um zu Dir selbst zu finden.

In der nächsten Kolumne widmen wir uns dem Muster der Verdrängung.

Bis bald, für Fragen und Wünsche stehe ich sehr gerne zur Verfügung.

Weitere Kolumnen von Tatjana Strobel findest du hier:

GUT GEMEINT IST MEIST FALSCH / STARKE ELTERN – STARKE KINDER / WAS IST WIRKLICH WICHTIG IM LEBEN / WEISST DU, WER DU WIRKLICH BIST? TEIL 1 / WEISST DU, WER DU WIRKLICH BIST? TEIL 2 / HELFERSYNDROM / LÜGEN UNS ROLLENSPIELE

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