Wie ihr wisst, lieben wir Yoga! Wir möchten Euch proaktiv immer wieder daran erinnern, was für einen Wellness ihr Euch selbst schenkt, wenn ihr Yoga praktiziert… Bei dem ganzen Yoga-Hype zur Zeit, gehen die einfachen Fragen wie „Was ist denn Yoga überhaupt genau“ unter. Wir haben Mamalicious-Mitglied, Mama, Geschäftsfrau und Yoga Lehrerin Mirjam Haymann interviewt und ihr ganz banale Fragen zum Thema Yoga gestellt. Und wir haben wunderbare Antworten erhalten… Überzeug Dich selbst!
MAMALICIOUS: Was heisst Yoga eigentlich und worum geht’s dabei?
MIRJAM: Yoga kommt ursprünglich aus Indien und bedeutet soviel wie „zu verbinden“ auf Sanskrit. Im Westen wird die seelische Verfassung und der Geist zumeist vom Körper getrennt betrachtet, obwohl wir wissen, wie tief verbunden alles ist. Stress beeinträchtigt den Körper und physisches Leiden senkt unsere Stimmung. Beim Yoga wird der Geist durch die physische Herausforderung umfassend absorbiert, die Atmung, die sonst meistens unbewusst geschieht rückt ins Bewusstsein und begleitet die verschiedenen Körperstellungen.
MIRJAM: Yoga hier, Yoga da. Alle reden und berichten über Yoga. Warum Yoga und nicht wie gewohnt ins Fitnesscenter?
MIRJAM: Alle sind sich eigentlich einig, dass wir, so wie wir heute in der Stadt leben, mehr Bewegung brauchen. Wir sitzen zu viel und bewegen uns zu einseitig. Gleichzeitig sind wir jedoch durch die dauernde Erreichbarkeit, Schnelligkeit und Kurzlebigkeit überstimuliert und brauchen mehr Stille. Bewegung und Stille – was gegensätzlich wirkt, kann im Yoga vereint werden. Der Körper wird gestärkt und erhält mehr Freiheit, während gleichzeitig Achtsamkeit und Ruhe erlernt wird. Ich liebe jedoch Vielseitigkeit, das heisst, dass auch ich meine Yoga-Routine gerne mit Gym, Thai-Boxen oder Tanzen aufmische.
MAMALICIOUS: Kann ich das auch zuhause alleine machen und worauf muss ich mich dabei achten?
MIRJAM: Am besten wird Yoga mit einem Lehrer praktiziert, um die Stellungen richtig auszuführen. Zu Hause findet zudem oft keine genügende Abgrenzung zum Alltag statt: das Handy klingelt, die Kinder rufen oder wir sehen den Staub in der Ecke. Daher sind die Studios (nicht nur) als Einführung perfekt. Natürlich gibt es aber tolle YouTube Videos und Yoga-Online Abos wie zum Beispiel Yogaglo oder Cody, die dem Studio-Erlebnis näher kommen.
MAMALICIOUS: Es gibt sehr viele Yoga-Arten, mit welcher beginne ich denn am besten?
MIRJAM: Am besten beginnst Du mit einer Hatha-Yoga Klasse oder einem Einführungsworkshop. Aber aufgepasst, es gibt sehr grosse Unterschiede bei den Lehrern und die Bedürfnisse sind nicht deckungsgleich. Gefällt dir ein Stil nicht, heisst das nicht gleich, dass Yoga nichts für Dich ist. Probiere verschiedene Lehrer!
MAMALICIOUS: Wie oft die Woche muss ich Yoga machen, dass es mir etwas bringt?
MIRJAM: Yoga bringt immer etwas. Um den eigenen Fortschritt zu sehen, ist es jedoch von Vorteil wenn Yoga regelmässig praktiziert wird. Die meisten wollen dann von alleine immer mehr… Ich würde versuchen, mit mindestens einmal pro Woche zu starten.
MAMALICIOUS: Bei mir sehen die Posen immer etwas wackelig aus, wie wichtig ist denn die perfekte Pose?
MIRJAM: Im Yoga geht es nicht um Akrobatik, auch wenn es das Instagram manchmal suggeriert. Die Klarheit einer Pose, die genaue Form, setzt den Rahmen, um den eigenen Fortschritt und das Wachstum an sich selbst beobachten zu können. Darum ist die präzise Ausführung so wichtig. Wir sollten stolz darauf sein, den Mut zu haben neue Wege zu gehen, auch wenn es zu Beginn etwas ungeschickt wirkt. So lernen wir. Am besten mit dem Blick nach vorne, nicht nach links oder nach rechts.
MAMALICIOUS: Ist Yoga ein Trend oder eine Lebensweisheit?
MIRJAM: Es ist sicher beides. In den letzten Jahren wurde das Yoga extrem ‚gehypt‘, bereits die grössten Firmen nutzen Yoga zu Werbezwecken. Aber der Trend konnte nur so gross werden, weil es so vielen Menschen hilft gesünder zu leben, sich stärker und glücklicher zu fühlen. Es geht beim Yoga eher in einem zweiten Schritt um die Theorie, und darum, über die Yoga-Philosophie zu sinnieren. In erster Linie ist es aber die täglich oder zumindest regelmässig erlebte, physische Praxis, die transformativ wirkt und die uns die bedeutendsten Lehren über uns selbst eröffnet.
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Pictures by Anne Geraldine Faude