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Leadership with heart: Anders sein (und führen) in einer Welt, die uns vorlebt gleich zu sein

von Racha Fajjari
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Ein Unternehmer oder eine Führungskraft zu sein ist vergleichbar mit deiner Rolle als Elternteil. Du bist der Mensch, der die anderen Menschen in deinem Unternehmen (Familie) führt. Du bist Vorbild, Mentor und Autorität in Einem. Alles was du verkörperst und vorlebst, reflektiert dir dein direktes Umfeld wieder!

Geschrieben von: Alexandra Amalio – KULA Mentoring & Training

Kinder orientieren sich an Vorbildern – ob wir als Erwachsene es wollen oder nicht. Sie schauen sich von uns ab, wie wir uns verhalten. Und lernen, indem sie uns imitieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob es förderliche oder destruktive Verhaltensweisen sind. Sie saugen alles auf wie ein Schwamm und reagieren zudem sehr sensibel auf die Energien um sie herum.
Sie spüren was hinter unserem Verhalten steckt und speichern das ab, was für sie richtig ist und verhalten sich dementsprechend.

Beispiel:

  1. Ein Kind beobachtet, wie seine Mutter einer Freundin am Telefon erzählt, dass es ihr heute körperlich schlecht geht und sie deshalb das Treffen absagen muss. Die Wahrheit ist jedoch, dass sie einfach keine Lust hat auf genau diese Bekannte. Es ihr jedoch nicht ehrlich kommunizieren möchte – aus welchen Gründen auch immer.

  1. Ein Vater redet immer wieder schlecht über seine Schwiegermutter, ist jedoch bei Begegnungen mit ihr super freundlich.

Wir kommunizieren zu 93% non-verbal

Was für ein Verhalten spiegeln wir damit wohl unbewusst unserem Kind?
93% unserer Kommunikation ist non-verbal.
Das bedeutet, dass wir Menschen immer danach gehen wie Jemand handelt. Nicht danach, wie und worüber sich dieser Mensch verbal ausdrückt:

Stimmt die Handlung mit dem Gesagten überein?
Ja oder Nein?

Das Verhalten steht immer über dem Wort, wenn es darum geht was wir von unserem Gegenüber wahrnehmen – á la: “Taten sagen mehr als Worte!”

Wie verhält sich Jemand mir gegenüber? Tut er das was er sagt oder nicht?

Wir können uns den Umgang im Unternehmen vorstellen wie den Umgang mit Kindern – denn im Grunde agieren wir alle wie (verletzte) Kinder in erwachsenen Körpern.

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In welcher Rolle befinde ich mich gerade?

Denn machen wir uns nichts vor: Ein Unternehmen aufzubauen und/oder zu führen ist in der Regel nicht leicht. Vor allem, wenn es das erste Mal ist und in Form von Mitarbeitern (Familienmitgliedern) stetig wächst..

Woher soll Jemand, der das erste Mal Mutter oder Vater wird, wissen, wie diese neue Rolle idealerweise funktioniert?

Meistens startet man als Solopreneur (Single), ist gut in seiner Expertise, fängt an zu wachsen und eine Beziehung mit seinem Business einzugehen (Partnerschaft), Mitarbeiter einzustellen (Familiengründung) und vieles mehr. 
Man ist nun also Experte und Anfänger gleichzeitig, möchte alles richtig machen, muss sich auf noch mehr Aufgaben, Herausforderungen, Bereiche und Menschen fokussieren und tendiert dazu den Überblick zu verlieren.

Überforderung stellt sich ein.

Daher: erst einmal durchatmen und stolz darauf sein, was wir bis hierhin bereits alles geschafft haben.

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Wenn ich mich selbst verstehe, kann ich andere Menschen besser verstehen

Wenn ich in einer entspannten und klaren Energie bin, kann ich mir nun Folgendes anschauen:

  • Welche Grundenergie herrscht im Unternehmen (Familie)?
  • Welche Energie sende ich aus?
  • Wie verhalte Ich mich? Wie nimmt mein Umfeld mich wahr?

Mein Umfeld und meine Realität stellen immer einen Spiegel und die Auswirkungen meines Verhaltens dar. 

Was kann ich an meinem Verhalten ändern, um meine Umgebung zu verändern bzw. um andere Resultate im Außen zu bekommen?

Es ist unumgänglich sich im ersten Schritt selber zu reflektieren. 
Eine Bestandsaufnahme der Ist-Situation sozusagen.
Denn wenn ich mich besser verstehe, kann ich andere Menschen besser verstehen.

  • Wie fühle ich mich? Wie ist meine Energie? Wer bin ich wirklich? 
  • Was sind meine Bedürfnisse? Kommuniziere ich diese angemessen? 
  • Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um?
  • Warum reagiere ich so, wie ich reagiere? Welche Gefühle werden angetriggert von den anderen?

Mein Umfeld ist mein Spiegel

Im zweiten Schritt schaue ich mir mein Umfeld an – meinen Spiegel.

Wie zeigt sich mein Inneres Befinden im Außen und in dem Verhalten anderer Menschen?
Was sind die individuellen Bedürfnisse meines Teams (meiner Familie)?

Das heißt auch in Unternehmen darf ich auf die Individualität der Menschen eingehen, ihre Bedürfnisse und Werte beachten und vor allem respektieren.

Was brauchen sie wirklich? Wie können sie unterstützt werden, um sich noch freier mit ihren individuellen Stärken und Fähigkeiten zu entfalten? Dürfen sie Fehler machen, ohne dass sie dafür harte Konsequenzen fürchten müssen?
Führe ich mit ihnen eine offene Kommunikation auf Augenhöhe? Kommen sie gerne zur Arbeit oder können sie es kaum erwarten bis der Feierabend eingeläutet wird? 

Wir sehen uns nach ehrlichen Verbindungen, Wertschätzung, gegenseitigem Vertrauen und Respekt.

Es geht nicht darum, meinem Team (Familie) irgendwelche (veralteten) Konzepte, Strategien und Strukturen überzustülpen – einfach weil ich denke oder von außen so konditioniert wurde, dass man es nun mal so macht. Dass diese Handlungen von jedem (großen) Unternehmen auch so eingesetzt werden und diese damit nach außen erfolgreich scheinen. So als müsse ja dann ALLES richtig sein was diese Unternehmen machen.

Vergleichbar mit der modernen Social Media Welt, in der es bequemer ist die angenehmen Sachen zu teilen, anstatt wirklich authentisch zu leben und zu zeigen, wie wir wirklich sind.

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Ist das Innere des Unternehmens so erfolgreich wie es nach Außen hin scheint?

Nicht jeder Erfolg, der im Außen als dieser scheint, ist auch wirklich ein Erfolg im Inneren des Unternehmens – in ihrer Kultur, im Kern.

Vielleicht sollten wir deshalb dort einmal ansetzen und uns fragen:

  • Fühlen die Mitarbeiter sich wirklich wohl?
  • Wie hoch ist die Mitarbeiterfluktuation?
  • Wie lange ist ein Mitarbeiter im Schnitt im Unternehmen?
  • Wie ist der Durchschnitt der Krankheitstage im Jahr?
  • Wie viel ihres Potenzials können die Menschen dort tatsächlich ausleben?
  • Findet eine offene und ehrlich Kommunikation auf allen Ebenen statt? 
  • Wird eine offene Fehlerkultur gelebt?
  • Stimmen die Werte des Unternehmens mit denen der Mitarbeiter überein?
  • Kennen die Mitarbeiter die Vision und Mission des Unternehmens?
  • Wie hoch ist die tatsächliche Produktivität?

Wie du siehst gibt es eine Menge Punkte, die beachtet werden können und sollten!

Die Umsatzzahlen allein machen ein Unternehmen für mich bei Weitem nicht erfolgreich.

Denn in der Regel werden immer wieder Feuer gelöscht und Symptome behandelt und gegebenenfalls für eine kurze Zeit behoben. Anstatt direkt an die Ursache/n dranzugehen und Energie in das Fundament zu stecken. Sodass mit diesem das Konstrukt solide steht und entspannter wachsen kann.

Wenn kein richtiges Fundament steht, kann das Konstrukt zum Einen jederzeit zusammenbrechen, zum Anderen kann es sich für die Beteiligten anfühlen wie eine Fahrt mit angezogener Handbremse, die einen immer wieder wie “zurückwirft”.
Wir kommen voran und erreichen Ziele. Jedoch verursachen wir langfristig gesehen einen großen Schaden, der uns früher oder später einholen kann.

Daher ist es unumgänglich immer mal wieder inne zu halten und zu reflektieren, ob wir uns noch auf dem „richtigen“ Weg befinden oder ob wir gegebenenfalls unsere aktuellen Vorgehensweisen korrigieren wollen…

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Vielen Dank für deine Offenheit!!
Ich hoffe dir hat mein erster Artikel auf Mamalicious.ch gefallen 🙂

Wenn du dich das Thema Leadership und Organisationsentfaltung interessierst, findest du noch mehr spannende Impulse und Infos auf meinem Instagram-Account, sowie auf meiner Webseite.

Alles Liebe 
Alexandra Amalio

farina-deutschmann.de

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