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BE YOU: Die grösste Angst des Menschen: die Angst grossartig und schöpferisch zu sein

von Mamalicious
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Geschrieben von Tatjana Strobel – Sozialpädagogin, Hypnosetherapeutin & Bestsellerautorin

Ich habe ein Lieblingskissen, die Aufschrift lautet: «Wenn ich Du wäre, wäre ich lieber ich.»

Ist Dir schon mal aufgefallen, wie viele Menschen gerne jemand anders wären?

Geht es Dir auch so?

Wünschst Du Dir auch ein anderes Leben, einen anderen Körper, ein anderes Umfeld?

Auf Instagram folgen hunderte Millionen Menschen Cristiano Ronaldo und Ariana Grande. Alles aus deren Leben wird gierig aufgesaugt, erscheint spannend und erstrebenswert. Wöchentliche Hochglanzzeitschriften-Formate befassen sich mit dem Leben der königlichen Familien, den Reichen und den Schönen. Ihre Auflagen erreichen Millionen. Gierig tauchen wir ein in das Leben der Stars und Sternchen.

Für ganze Industrien ist es interessant und lohnend, was wer isst, trägt, tut. Werbung zeigt uns mehrfach täglich unsere Unperfektheit und den Mangel auf.

Ist das Leben der höheren Zehntausend wirklich so gut und erstrebenswert? Sind diese Menschen wirklich glücklicher und zufriedener?

Ich oute mich jetzt! Ich wollte bis 38 auch jemand anders sein! Alles was ich machte reichte irgendwie nie! Ich orientierte mich an Stars und Sternchen, trug angesagte und teure Kleidung, machte 2/3 des Jahres hippe Diäten, versuchte Perfekt zu sein und war an jedem Hot Spot dieser Welt zu finden, in der Hoffnung etwas Glitzer abzubekommen, endlich jemand zu sein. Ihr ahnt, dass diese Reise alles andere als erfolgsgekrönt war.

Durch meine Arbeit als Facereaderin, bekam ich ab 2008 einen ersten Einblick in das Leben vieler Menschen. Und ich stellte fest, die meisten hatten ebenfalls ihre Herausforderungen mit sich selbst. Und später als ich die Weiterbildung zur Hypnosetherapeutin abgeschlossen hatte, nahm ich fasziniert und verblüfft wahr, dass wir alle, egal wie arm oder reich, wie schön, wie erfolgreich wir sind, ein Päckchen tragen. Nichts ist wie es scheint.

Wir führen ein grosses Schauspiel auf, um möglichst einen guten Eindruck zu hinterlassen, wie es dabei in unserem Inneren aussieht scheint dabei unrelevant.

Meinen Zusammenbruch hatte ich vor 5 Jahren, als meine To do Liste: was man im Leben alles erreicht haben muss, nahezu erfüllt war. Alles im Aussen war da, doch ich war leer, ausgebrannt und unglücklich. Ich stellte mir die Frage: «Das war es jetzt?!?»

Was tun?! Ich nahm mir eine Auszeit und verbrachte diese bei einem Urvolk, den Mijikendas in Kenia. In der Abgeschiedenheit der Natur, fernab meines alten Lebens, fernab jeglicher westlicher Zivilisation, im Kreise eines indigenen Volkes wollte ich herausfinden, worum es wirklich geht, was wirklich wichtig ist.

Stundenlange Spaziergänge, keinerlei Ablenkung, leben im Einklang mit der Natur, einbettet in ein Dorf und wundervolle Menschen um mich herum, erlebte ich meine schönste und gleichzeitig heftigste Zeit. Ich wurde mit mir selbst konfrontiert. Wenn im Aussen Ruhe einkehrt, hat das Innen Platz und Raum sich zu zeigen.

Heute würde ich sagen, ich begegnete mir selbst und machte Bekanntschaft mit der Spiritualität. Viele Jahre konnte ich mit diesem Begriff nichts anfangen, ich legte ihn gerne in die Esoterik-Schublade und glaubte, dass alles habe nichts mit mir zu tun.

Doch je älter ich werde – und das Abenteuer Afrika ist nicht ganz unschuldig daran –, glaube ich, dass Spiritualität ein wichtiger Teil des Menschseins darstellt. Wir sind ständig damit beschäftigt, Pflichten zu erfüllen und uns so zu verhalten, wie die Gesellschaft uns gerne sehen möchte oder wir glauben, wie wir sein sollten. Doch was ist mit der Fähigkeit, uns selbst richtig kennenzulernen, in uns hineinzuhören, das Leben optimal zu nutzen um die eigene Bewusstwerdung effektiv voranzutreiben, sich selbst als Ganzes zu entdecken? Das war schließlich das Movens meines Aufbruchs nach Kenia, fernab der Zivilisation, gewesen. Wie schafft man es, Körper und Seele in Einklang zu bringen? Meiner Erfahrung nach, indem man sich täglich Zeit für sich, für Meditation und Natur nimmt, das eigene Weltbild hinterfragt, seelische Blockaden erkennt und auflöst. Sich auf eine Reise nach innen begibt. Jetzt wichtiger, denn je!

Spiritualität ist etwas Unsichtbares, etwas, das tief in uns schlummert, das Antworten auf unsere Fragen gibt – Wer bin ich? Warum bin ich hier? Was ist meine Aufgabe? Wie kann ich meine eigenen Grenzen überwinden? Wie kann ich das bestmögliche Potenzial aus mir selbst herausholen?

Wie kann ich die Angst überwinden, meine Einzigartigkeit und Grossartigkeit zu akzeptieren? Diese Antworten offenbaren sich uns nur, wenn wir Raum und Zeit nehmen, uns mit uns selbst zu befassen. Krisen, Veränderungen, offene, tiefe Gespräche mit wahrhaftigen Menschen beschleunigen unsere Suche. Wir sind Riesen, denen erzählt wurde, sie seien Zwerge.

Vielleicht spürst Du eine Leere in Dir, hast Fragezeichen? So wie ich vor meiner Afrika-Reise. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, in sich zu gehen und sich einige Lebensfragen zu stellen, Orientierung und Sinn zu suchen – so wie ich es im kenianischen Busch getan habe. Das Leben hat so viel mehr zu bieten, als wir es uns in unseren kühnsten Träumen vorstellen können.

Wo stehst Du heute in Sachen Spiritualität? Was tust Du um die Reise nach innen anzutreten? Ruhe im Aussen, Yoga, Meditation, Selbsthypnose, Singen, Tanzen, Ausflüge in die Natur beschleunigen den Weg zu Dir und Deiner Berufung.

Wer nicht bereit ist, in sich hineinzuhören, dem bleibt es wahrscheinlich auch verwehrt, seine wahre Berufung zu finden.

Jeder Mensch hat einzigartige Talente und eine einmalige Persönlichkeit. Die eigene Berufung zu finden, heißt, den Spagat zwischen den Anforderungen der Außenwelt und den Bedürfnissen der Innenwelt zu schaffen. Immer wieder auf die innere Stimme zu hören, mit dem Herzen zu fühlen, und das Gespürte umzusetzen. Um die wahre Berufung zu finden, braucht man Geduld, Vertrauen, Beharrlichkeit, Freude und Begeisterung. Die Seele muss genährt, gepflegt und umsorgt werden, dann liefert sie uns die ersehnten Antworten. Es ist ein Prozess, in den wir hineinwachsen, wenn die äußeren Stimmen an Bedeutung verlieren, wir uns nach innen kehren. Um den eigenen Weg zu finden, muss man oft unbequeme, herausfordernde Pfade gehen. Doch am Ende wird Mut belohnt, denn Visionen und Begeisterung schenken Glaubwürdigkeit und Authentizität und inneren Frieden.

Der Weg zu Dir führt über die Stille im Aussen, und die Ausrichtung nach innen.

Spiritualität stellt sich folgende Fragen:

  • Wer bin ich?
  • Woher komme ich?
  • Warum bin ich hier, wo liegt meine Aufgabe?
  • Wie kann ich über mich selbst hinauswachsen, der werden, der ich im Innen bereits bin?

Wichtige Meilensteine auf diesem Weg:

  • Fange an, wo Du stehst! Dein Verlangen nach mehr hat bereits begonnen. Es ist eine wunderbare Reise, ohne konkretes Ziel.
  • Werde bewusster! Lerne Dich besser kennen. Beobachte Dich. Verstehe warum Du bist, wie Du bist. Hinterfrage alte Gewohnheiten und Programmierungen.
  • Verlasse alte Strukturen, verändere Dinge, die Du schon lange verändern wolltest.
  • Lebe im Hier und im Jetzt! Sei im Moment, geniesse was ist.
  • Meditationen: finde heraus, welche für Dich die richtige ist, und praktiziere sie täglich. Es ist eine Dusche für Deinen Geist, denn Du bist weder Dein Geist, noch Dein Körper.
  • Gehe täglich in die Natur, sie ist der beste Doktor für alles.
  • Lausche Deiner inneren Stimme, befreie Deine Intuition
  • Praktiziere Yoga, um Deinen Körper zu fühlen
  • Tanze, lache, Singe und übe Dich in Dankbarkeit. Alles ist bereits da, was Du brauchst, in Dir!

Der Aussage meines Kissens: Wenn ich Du wäre, wäre ich lieber ich, stimme ich heute zu 100% zu. Ich möchte niemand anderer mehr sein. Nie habe ich mich wohler in meiner Haut gefühlt als heute!

Geh die nächsten Schritte, es lohnt sich, und wenn Du Hilfe benötigst, ich bin da!

Zum Afrika Abenteuer ist mein Buch: Was bleibt wenn alles anders ist, erschienen.

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