Wir haben MAMALICIOUS-Mitglied Manisha Braun von „In Geborgenheit wachsen“ hat sich in Sachen „Stillvorbereitung während der Schwangerschaft“, „ganzheitliche Stillberatung“ und „Beikost nach alt Chinesischer Ernährungslehre“ spezialisiert und gibt seit mehreren Jahren Kurse in diesem Bereich. Wie ihr ja bereits wisst, ist auch unsere Redaktion grundsätzlich ein grosser Fan von „ganzheitlichen Ansätzen“, deshalb stellen wir euch heute Manisha vor, die euch mit diesem Artikel ein bisschen von ihrem wertvollen Wissen mit euch teilen möchte.
Geschrieben von Manisha Braun von
„Ein Neugeborenes hält man nicht im Nackengriff und drückt es an die Brust. Das ist ein absolutes No-Go und für das Baby gleich zu Beginn eine negative Erfahrung.“ – Manisha Braun
Ich erinnere mich gerne an meine Stillzeit zurück. Ich durfte zwei schöne und einfache Stillzeiten erleben. Bei meiner ersten Geburt war ich zwanzig Jahre jung und ging vertrauensvoll in den Prozess der Geburt und des Stillens hinein. Meine beiden Jungs wussten von Anfang an, wie sie an meiner Brust trinken mussten. Ich hatte das Glück und es funktionierte einfach so und ohne Hilfe. Ich hatte keine Schmerzen, keine wunden Brustwarzen und keinen Milchstau. Ich erachtete es als die natürlichste Sache der Welt, bis ich vor elf Jahren meine Ausbildung zur Fachkreis ganzheitliche Stillberaterin machte. Plötzlich hörte ich von schmerzenden Brustwarzen, zu wenig Milch, mein Baby trinkt nur mit Stillhütchen , die Stillposition ist nicht bequem und noch vieles mehr. Ich machte die Erfahrung, dass die Stillprobleme meistens schon nach der Geburt mit dem ersten Ansetzen an die Brust beginnen. Ein Baby hält man nie im Nackengriff und drückt es an die Brust. Das ist ein absolutes No-Go und eine erste negative Erfahrung für das Neugeborene. Stellt euch vor, jemand packt euch im Nacken und drückt euch in einen Teller Spaghetti und sagt: „ So jetzt iss mal schön! “ Ich denke, wir hätten alle keine Lust mehr auf Spaghetti. Ich kenne viele Frauen, die das nach der Geburt so erlebt haben…
Heute erhalten die jungen Mütter von allen Seiten immer wieder gute Ratschläge, sei es von Freundinnen, von anderen Müttern oder Google. Das kann aber auch sehr verunsichern, da nicht jede Mutter und jedes Kind gleich funktionieren. Das Stillen ist wie eine Geburt auch eine Teamarbeit zwischen Mutter und Kind und braucht viel Zeit und Geduld. Wenn man sich diese Zeit nimmt, ich spreche hier von 6-8 Wochen, funktioniert es meistens, und so empfinden es viele Frauen als eine sehr schöne und entspannte Zeit.
Als ganzheitliche Stillberaterin merke ich immer mehr, dass die heutigen Frauen sehr verunsichert sind und sich nicht mehr richtig spüren. Darum ist es mir so wichtig, dass die Frauen schon in der Schwangerschaft aufs Stillen vorbereitet werden.
Das wichtigste rund um das Thema Stillen:
- Das erste Mal Ansetzen an die Brust kurz nach der Geburt.
- Die verschiedenen Stillpostionen.
- Wie lange und wie oft ein Baby gestillt werden muss.
- Ernährung während der Stillzeit.
Nach meiner Erfahrung haben die Frauen mit einer Vorbereitung aufs Stillen einen besseren Stillstart. Da mir die Arbeit mit den jungen Müttern sehr wichtig ist, nehme ich mir für jede Beratung sehr viel Zeit. Ich weiss, dass die Frauen nach der Geburt sehr empfindsam sind, und so biete ich Hausbesuche an. Es ist mir sehr wichtig, dass die Mütter sich trauen auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen. Als ganzheitliche Stillberaterin benütze ich nach Möglichkeit keine künstliche Hilfsmittel. Aber jede Frau bestimmt selber was richtig ist für sie. Meine Aufgabe ist die Frauen zu begleiten und zu unterstützen.
Meine wichtigsten Stilltipps:
- Eine Stillvorbereitung in der Schwangerschaft kann dir das zukünftige Stillen vereinfachen.
- Stille Dein Baby nach Bedarf wenn das mit deinen Lebensumständen möglich ist.
- Das richtige Ansetzen an der Brust ist das A und O beim Stillen.
- Hab Geduld, Geduld und nochmal Geduld. Es lohnt sich!
- Konzentriere Dich während des Stillens auf Dein Baby (nicht auf das Handy)