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Geschrieben von: Tatjana Strobel – Sozialpädagogin, Hypnosetherapeutin & Bestsellerautorin

Hallo, liebe Mamalicious Community

Was wir in den ersten Lebensjahren vorgelebt, und gelernt bekommen, prägt unsere Person, und führt zu unserem Verhalten.

Wie schon in der letzten Kolumnen beschrieben, prägen uns 5 entscheidende Dinge in den ersten 10 Lebensjahren.

  • Bedingungslose Liebe und Aufmerksamkeit
  • Individualität – die Persönlichkeit des Kindes anzunehmen, ohne zu vergleichen
  • Struktur, Ordnung, Stabilität/Sicherheit
  • Eigene Erfahrungen machen dürfen/eigene Meinung entwickeln dürfen
  • Neugierde des Kindes fördern

Finden diese 5 Punkte nur teilweise, oder nicht statt, so übernimmt das Ego die Führung und entwickelt daraus reaktive Verhaltensweisen, sogenannte Überlebensmuster.

Diese Verhaltensweisen nehmen dann maskenhafte Züge an und übernehmen den Menschen, wenn dieser durch «Trigger» in alte unbewusste Erinnerungen zurückkatapultiert wird.

In der heutigen Kolumne geht es um das Thema Narzissmus.

Finde heraus, ob Du betroffen bist. Beantworte folgende Fragen mit Ja oder Nein

☐ Ich fühle mich häufig wie der Grösste

☐  Gerne schaue ich zu Menschen auf, die etwas erreicht haben, und orientiere mich an diesen.

☐ Nur das Beste ist gut für mich.

☐ Wenn ich scheitere, breche ich für ein paar Tage komplett zusammen und stelle alles in Frage.

☐ Wenn ich abgelehnt oder kritisiert werde, kann ich diesen Menschen nicht mehr in meinem Umfeld dulden.

Wenn Du mehr als 3x „Ja“ angekreuzt hast, könnte das Muster „Narzissmus“ Teil Deiner Persönlichkeit und Deines Handelns sein.

Bevor wir eintauchen in dieses Muster, ist mir sehr wichtig, dass meine Inhalte keiner Verurteilung und keiner Verunglimpfung gleichkommen sollen. Meine Arbeit dient dazu, sich selbst und andere besser zu verstehen.

Glaubenssätze hinterm Narzissmus sind: „Ich bin ein Versager!“, „Ich bin nichts und kann nichts!“, „Ich bin Dreck!“, „Ich muss alles alleine schaffen!“

Die Betroffenen haben in ihrer Kindheit gelernt, dass sie wertlos, klägliche Versager, ungeliebt sind. Ihr Innerstes verzehrte sich ihre Kindheit und daraus resultierend ein Leben lang, nach Anerkennung und Aufmerksamkeit. Ihre grösste Angst ist, dass diese gelernten Wertungen richtig und sie klägliche Versager sind.

Daraus resultierend haben sie sich, um das eigene klägliche Selbstbild zu verdrängen, ein ideales, zweites Selbst zugelegt. Sie überdecken mit übertriebener Selbstliebe und Selbstbeweihräucherung ihre grosse innere Versagensangst, ihr Gefühl unwichtig und wertlos zu sein.

Narzissten strengen sich über alle Massen an, aus der Menge herauszustechen, etwas Besonderes zu sein. Dies kann sich auf körperliche wie geistige Attribute beziehen. Sie streben stets nach Schönheit, Ruhm, Ehre, Macht, Wissen und Anerkennung. Meist gelingt ihnen diese Rollenübernahme und man findet diese Musterträger nicht selten in einflussreichen Positionen, im Showbiz oder als Model.

Sie  haben ein ausgeprägtes Gespür für die Schwächen der anderen und bohren liebend gerne in deren Wunden herum. Sie tun dies, da sie Schwächen allgemein nur schwer ertragen können – weder ihre eigenen noch die der anderen. Zudem lenkt die laute und oft barsche geäusserte Kritik sie von ihren eigenen Themen ab und lässt sie sich, wenn auch nur für kurze Zeit, besser fühlen.

Mit ihrem zerstörerischen Verhalten lösen sie bei anderen genau das aus, was sie selbst nicht ertragen können, wovor sie sich fürchten und flüchten: Verunsicherung und Minderwertigkeitsgefühle.

Sie heben sich stets durch ihre Leistungen, Besitztümer und Erlebnisse von der Masse ab. Sie sind die Besten, die Schönsten, die Tollsten…

Auf den ersten Blick sind Narzissen interessante, charmante, unterhaltsame Gesellen, die hohes Ansehen geniessen und als Menschen kurzzeitig oder langfristig faszinieren, je nachdem, wie sehr man sich blenden lässt.

Solange man diese bewundert und zu ihnen aufschaut, bleiben sie liebenswert und aufmerksam, verändert man seine Ansicht, äussert man Kritik, verliert der Narzisst an Glanz, so wird man schnell zum Feind, der wirkungsvoll und lautstark bekämpft wird.

Die scheinbar starke Fassade bröckelt schnell, wenn der Narzisst angegriffen oder nicht mehr angehimmelt wird. Er wird schnell zum Sensibelchen, ist hochgradig kränkbar und reagiert mit Wut und Groll, der sich bis zu Hass steigern kann.

So machst Du Dich frei:

Benenne diese Maske, ist sie männlich oder weiblich? Suche Dir einen Namen mit N aus.

Beispiele:

Die narzisstische Nicole oder der narzisstische Norbert.

Führe Dir vor Augen, wann diese Maske in Deinem Leben auftritt. Wann übernimmt Dich der Wunsch etwas Besseres zu sein? Was sind das für Momente? Wie fühlt es sich an, wenn Du übernommen wirst, und welche Auswirkungen hat diese Maske?

Die meisten Betroffenen, dieses Musters, werden von Nicole oder Norbert übernommen, wenn sie sich minderwertig, klein, unsichtbar fühlen. Wenn sie unbedingt einen guten Eindruck hinterlassen müssen, es um ihren Ruf, ihr Ansehen geht.

Der Wunsch sich gross zu machen, sich künstlich aufzublasen, in den Vordergrund zu kommen wird riesig. Alle anderen werden aus dem Weg geschoben, Platz gemacht für den grossen Auftritt. Gleichzeitig schreit das innere Kind, es ist zutiefst verunsichert.

Nicole oder Norbert legen sich dann eine glänzende Ritterrüstung an, die alle Blicke auf sich zieht.

Beginne mit Nicole oder Norbert zu reden, es wird Zeit, dass Du und Deine Maske beginnt Deine Erfolge zu sehen, sie zu glauben und zu verinnerlichen. Zücke einen Block und einen Schreiber und notiere, alles, was Du aus eigenem Antrieb geschaffen hast.

Du bist es wert gesehen und geliebt zu werden, Du musst gar nichts dafür tun oder leisten! Führe Dir vor Augen, dass es immer mehrere Meinungen zu Themen geben kann, und uns Feedback, sofern dieses wertschätzend und konstruktiv vermittelt wird, hilfreich und fruchtbar sein kann. Trete auf öffentlichen Veranstaltungen mal entgegen Deiner Bedürfnissen ruhig und besonnen auf, schau was passiert. Du wirst anders wahrgenommen und begegnest vielleicht Menschen, die von Dir als Mensch angezogen werden, nicht von dem was Du sein oder darstellen möchtest.

Lerne Du selbst zu sein und Deine authentische Seite zu zeigen. Wage den Weg in die Authentizität.

Wenn Du Menschen mit diesem Muster begegnest, hilf ihnen natürlich zu sein. Erzähle von Deinen Unsicherheiten, Ängsten. Tief drinnen glauben Narzissten, im Leben der anderen sei alles einfacher und besser.

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In der nächsten Kolumne widmen wir uns der Überanpassung und dem Harmoniestreben.

Bis bald, für Fragen und Wünsche stehe ich sehr gerne zur Verfügung. Ich wünsche Euch ein wunderbares Weihnachtsfest!

Macht es trotz dieser Umstände zu etwas Besonderem, denn das könnt Ihr selbst entscheiden und beeinflussen!

Weitere Kolumnen von Tatjana Strobel findest du hier:

GUT GEMEINT IST MEIST FALSCH / STARKE ELTERN – STARKE KINDER / WAS IST WIRKLICH WICHTIG IM LEBEN / WEISST DU, WER DU WIRKLICH BIST? TEIL 1 / WEISST DU, WER DU WIRKLICH BIST? TEIL 2 / HELFERSYNDROM / LÜGEN UNS ROLLENSPIELE

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