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Wie wird mein Kind stark und resilient? von Miriam Kirsten – Kinder- und Elterncoach 

von Yasir Ikram
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Wie kannst du als Elternteil die Widerstandsfähigkeit – auch Resilienz genannt – und Stärke deines Kindes fördern? Wie kann dein Kind lernen, für sich selbst einzustehen und Hindernisse zu überwinden? Hier sind 10 einfache Tipps für die Umsetzung im Familienalltag.

Lass mich Resilienz mit einem treffenden Vergleich verdeutlichen: Stell dir eine Büchse und einen Klumpen Knete vor. Wenn ich die Büchse zerknittere, ist sie kaum mehr in ihren Ursprungszustand zurückzubringen. Doch was passiert, wenn ich denselben Druck auf die Knete ausübe? Sie verformt sich ebenfalls, aber der entscheidende Unterschied liegt darin: Die Knete kann ich wieder in den Ursprungszustand zurückbringen, ohne dass man irgendwelche Schäden sieht. Genau dies ist Resilienz: die Fähigkeit, schwierige Situationen zu meistern, ohne dauerhaft beeinträchtigt zu werden.

Aber wie können Eltern konkret dazu beitragen, dass ihre Kinder widerstandsfähig werden? Hier ein paar Tipps:

Selbständigkeit fördern
Wichtig ist die Eigenständigkeit deines Kindes zu unterstützen, indem du keine Aufgaben abnimmst, die es selbst erledigen kann. Es ist ratsam beim Verlassen des Hauses genug Zeit einzuplanen, damit dein Kind die Dinge in seinem eigenen Tempo organisieren und erledigen kann. Durch die Einbindung in alltägliche Aufgaben kann es wachsen und im Laufe der Zeit zunehmend Freude daran finden, mehr Verantwortung selbstständig zu übernehmen.

Fehler sind Lernchancen
Erfolgreiche Sportler werden oft gefragt, wie sie besser geworden sind. Die Antwort ist immer dieselbe: Durch ihre Fehler und Ausdauer! Niemand lernt etwas, indem er das tut, was er bereits kann. Auch Kinder dürfen Fehler machen, denn das ist Teil des Lernprozesses! Jedes Kind braucht eine Umgebung, die Fehler akzeptiert und als Möglichkeit zum Wachsen betrachtet.

Gemeinsame Zeit
Bindung entsteht durch gemeinsame Erlebnisse und Gespräche. Nimm dir bewusst Zeit für dein Kind und interessiere dich für seine Welt. Bindung ist der Schlüssel zu deinem Kind! Wie ihr diese gemeinsame Zeit verbringt und in welcher Intensität ist eine individuelle Wahl. Setz dabei eher Qualität vor Quantität. Frage dein Kind: «In welcher Situation heute konntest du so richtig lachen?» Interessiere dich für seine Ängste, Freunde, Hobbies und Träume. Kreiere Situationen, bei denen ihr auch gemeinsam lachen könnt.

Sag deinem Kind, was dir gefällt
Ermutige dein Kind, den Weg zu sehen, nicht nur das Ziel. Loben bewertet das Ergebnis, während Ermutigung den Weg und die Anstrengung betont. Ein Beispiel für Ermutigung: “Du hast dich richtig angestrengt und lange für die Prüfung geübt. Es ist grossartig zu sehen, dass dein Einsatz belohnt wird.” Ermutigung (nach Alfred Adler, Psychotherapeut) bedeutet auch, dein Kind bedingungslos zu lieben und ihm Raum zur Entfaltung zu geben. Gib deinem Kind das Gefühl wertvoll zu sein, unabhängig von seiner Leistung.

Emotionale Selbstregulation
Kinder müssen lernen, ihre Gefühle zu regulieren. Zeige Verständnis für ihre Emotionen und unterstütze sie dabei, alternative Wege zum Frustabbau zu finden. Eine unterstützende Haltung und Geduld sind hierbei entscheidend. Wichtig ist ein passendes Ventil für dein Kind zu finden. Hier sind viel Feingefühl und Beobachtungsarbeit der Eltern gefragt. Was tut deinem Kind gut? Vielleicht hilft ein Boxsack im Kinderzimmer, ein Stressball, Sport in der Freizeit, ein ausführliches Gespräch in ruhiger Umgebung, Bewegung an der frischen Luft oder ein Tagebuch führen.

Respektvolles Miteinander
Respekt ist die Basis für eine gute Beziehung. Respekt bedeutet: den anderen so zu akzeptieren wie er ist, ehrlich sein, einander ernst nehmen, genau hinhören, Fehler zugeben und Verständnis zeigen. Respekt beginnt jedoch bei dir selbst – pflege also eine innere Haltung dir gegenüber. Respektierst du dich selbst? Wo sind deine Grenzen, nimmst du diese wahr und achtest sie? Kinder kopieren uns. Bist du selbst respektvoll im Umgang mit anderen und deinem Kind gegenüber?

Verantwortung übernehmen
Gib deinem Kind Aufgaben und ermögliche ihm, nützlich zu sein. Das stärkt sein Selbstwertgefühl und fördert seine Selbstständigkeit. In einer regelmässigen Familiensitzung können diese Aufgaben zusammen besprochen werden. Du wirst staunen, wie dein Kind aufblüht, wenn es Verantwortung übernehmen darf!

Optmismus leben und eigene Lösungen suchen
Lebe deinem Kind vor, wie wichtig es ist positiv zu denken und stets nach Lösungen zu suchen. Fokussiere dich auf das Gute im Leben und übe Dankbarkeit. Dies könnte man spielerisch als Ritual vor dem Zubettgehen einführen. Frage dein Kind: «Was hat dir heute besonders viel Spass gemacht?» Sollte es einen schlechten Tag gehabt haben, ist auch das vollkommen ok. Es geht nicht darum Dinge schönzureden. Unterstütze dein Kind selbst nach Lösungen für herausfordernde Situationen zu suchen. Setze dabei den Fokus auf das Positive im Leben.

Auf Stärken aufbauen
Es lohnt sich, die Stärken deines Kindes zu identifizieren und anzuerkennen, während wenig Aufmerksamkeit auf seine Schwächen gerichtet wird. Ist es deinem Kind bewusst, welche Stärken es besitzt? Gemeinsam könnt ihr eine Collage erstellen oder diese Stärken aufschreiben und an einem gut sichtbaren Ort aufhängen.

Unterscheide Kind und Verhalten
Es ist normal, dass Kinder ihre Grenzen ausloten und gelegentlich herausforderndes Verhalten zeigen. In solchen Situationen ist es wichtig, das Verhalten deines Kindes in den Fokus zu rücken und nicht die Person selbst zu kritisieren. Es gilt zwischen dem Verhalten und der Persönlichkeit deines Kindes zu unterscheiden. Versuche auch hier im Gespräch zu bleiben. Dies gelingt am besten, wenn sich die Gemüter wieder beruhigt haben. Aktives Zuhören und Kommunikation auf Augenhöhe sind hier die Schlüsselwörter. Versuche dein Kind wirklich zu verstehen, indem du dich ausschliesslich auf das konzentrierst, was es sagt – ohne zu überlegen, wie du darauf antworten sollst.

Als Mutter ist mir absolut bewusst, dass wir nicht jeden Tag alles beherzigen können, was wir uns vornehmen. Es gibt durchaus schlechte Tage, an denen die Nerven blank liegen. In solchen Momenten können wir unseren Kindern zeigen, dass niemand perfekt ist – und das ist auch völlig in Ordnung. Auch wir Eltern dürfen Fehler machen. Eine offene Kommunikation auf Augenhöhe und eine ernst gemeinte Entschuldigung wirken Wunder und sind Balsam für kleine Kinderherzen. Habe Mut zur Unvollkommenheit! Und feiere dich dafür!

Mein Name ist Miriam Kirsten. Als Kinder- und Elterncoach sowie als Mutter eines 7-jährigen Sohnes und Bonusmutter von zwei Mädchen im Alter von 12 und 14 Jahren, bin ich fest in den Lehren der Individualpsychologie nach Alfred Adler (ehemaliger Arzt und  Psychotherapeut) verankert. Diese Lehre betont die Förderung von Mut, Selbständigkeit sowie ein starkes Verantwortungs- und Gemeinschaftsgefühl. Meine Mission ist es, Eltern  dabei zu unterstützen, ihre innere Stärke wiederzuentdecken. In einer schnelllebigen Welt tragen Eltern eine immense Verantwortung, oft verbunden mit beruflichen Verpflichtungen,  persönlichen Herausforderungen, unvorhergesehenen Schicksalsschlägen und  kontinuierlichen Veränderungen. Mein Ziel ist es, Eltern die Werkzeuge an die Hand zu geben, um wieder die Kontrolle über ihr Leben zu erlangen und ihre anspruchsvolle Rolle als  Eltern mit Leichtigkeit zu meistern. Durch die Anwendung der Prinzipien der  Individualpsychologie kann ich stolz auf überzeugende Erfolge verweisen. Darüber hinaus  ermöglicht mir mein breites Netzwerk, auf die spezifischen Herausforderungen jedes  Einzelnen einzugehen und maßgeschneiderte Unterstützung anzubieten. Meine Arbeit  konzentriert sich dabei insbesondere auf die Stärkung des Individuums, die Förderung von  Gerechtigkeit für die Schwächeren und den Glauben an das eigene Potenzial.



Falls du mehr zum Thema «Resilienz» erfahren möchtest oder andere Erziehungsfragen hast, biete ich gerne Gespräche per Telefon, Zoom oder persönlich an: https://www.miriamkirsten.ch

Du kannst dich auch gerne unserer Elterngruppe «ElternvollTRÄFFer» anschliessen – ein Treffen für Eltern mit Erziehungsfragen – online oder offline in Zürich-City – hier findest du mehr Infos: https://www.miriamkirsten.ch/#events

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